Alles was Wohneigentümer wissen müssen — Jeden ersten Donnerstag des Monats.
Alles was Wohneigentümer wissen müssen — Jeden ersten Donnerstag des Monats.
Zürich, 18.11.2021
Das Zürcher Startup Houzy, eine Plattform für Wohneigentümer*innen, hat eine Befragung zur Abstimmung über das Energiegesetz vom 28. November 2021 im Kanton Zürich durchgeführt. In der Online-Umfrage wurden 224 Personen befragt, die im Kanton Zürich stimmberechtigt sind. Sämtliche Umfrage-Teilnehmer*innen sind selber Haus- oder Wohnungsbesitzer*innen und dadurch direkt von dem Abstimmungsausgang betroffen. Die Umfrage beinhaltet unter anderem Fragen zu den aktuell genutzten Heizsystemen, zum Vorgehen bei einer Heizungssanierung und zur Abstimmungsabsicht.
Insights aus der Umfrage
Die Daten wurden per Online-Umfrage erhoben und die Rekrutierung der Befragten erfolgte per E-Mail an Leute, welche die Houzy-Plattform bereits einmal genutzt haben. Die Datenerhebung fand zwischen dem 14.11.2021 und dem 18.11.2021 statt.
79,9% der Befragten besitzen ein Haus, die restlichen 20,1% eine Wohnung. Die grosse Mehrheit der Befragten (75,9%) wohnen schon mehr als fünf Jahre in ihrem aktuellen Eigenheim. 37,4% sogar bereits über 20 Jahre. Beim Baujahr der Häuser bzw. den Wohnungen liegt der Median bei 1992.
Bei der Frage nach dem aktuellen Heizsystem wurde die Erdgas-Heizung mit 33% am meisten genannt, gefolgt von Wärmepumpe Erde (24,1%), Heizöl (18,3%) und Wärmepumpe Luft (17,4%). Nur sehr wenige nutzen andere Heizsysteme wie Fernwärme (2,7%), Elektro (1,8%), Holz/Pellets (0,9%) oder eine Kombination von mehreren Systemen (1,8%).
Die Heizsysteme Erdgas- und Öl-Heizung, die bei einer Annahme des Energiegesetzes nach Ablauf der Lebensdauer in der Regel ersetzt werden müssen, ergeben so zusammen eine Mehrheit von 51,3%.
Die Umfrage-Teilnehmenden wurden zudem befragt, ob ihre Heizung bereits einmal komplett- oder teilsaniert wurde. Bei 116 Teilnehmenden war dies der Fall, insbesondere bei Heizungen aus älteren Immobilien.
Die Teilnehmenden, die bereits eine Sanierung vollzogen haben, wurden anschliessend gefragt, ob das bestehende Heizsystem repariert, erneuert (z.B. eine alte Öl-Heizung durch eine neue Öl-Heizung erneuert) oder gewechselt wurde (z.B. von einer Öl-Heizung auf eine Wärmepumpe gewechselt). Die Auswertung zeigt, dass ein Grossteil der Befragten (55,2%) das bestehende Heizsystem erneuert (45,7%) bzw. repariert (9,5%) haben. In 79% der Fälle, bei denen das bestehende Heizsystem erneuert wurde, wurden Öl- oder Gas-Heizungen erneuert. Zu beachten ist dabei auch das Jahr, in welchem die Heizungen erneuert wurden, da klimaneutrale Heizsysteme erst ab den frühen 2000er Jahren eine Verbreitung von über 5% in der Schweiz erreichten und zuvor noch wenig verbreitet waren (BfS, 2021). Das Median-Jahr der Erneuerung von Öl- oder Gasheizungen 2016 ist in dieser Umfrage 2016.
Bei der Frage, wie die Wohneigentümer*innen bei einer zukünftigen Sanierung der Heizung vorgehen würden, interessiert insbesondere der Blick auf die Personen, die aktuell noch mit Öl oder Gas heizen (n = 115). Die nachfolgenden Zahlen in Abschnitt 4 beziehen sich jeweils auf diese Gruppe.
60% davon geben an, dass sie bei einer Heizungssanierung das Heizsystem wechseln würden. 27,8% würden das bestehende Heizsystem erneuern und 12,2% das bestehende Heizsystem reparieren.
Diejenigen Teilnehmenden, die angeben haben, dass sie das Heizsystem wechseln würden (n = 69), wurden zudem befragt, ob sie das Heizsystem auch wechseln würden, wenn das Energiegesetz vom 28.11 abgelehnt würde. Neun der Teilnehmenden, also 13,1% der 69 geben an, dass sie in dem Falle die Heizung nicht wechseln würden.
Die Teilnehmenden wurden zudem befragt, ob sie bei einer zukünftigen Heizungssanierung das Heizsystem isoliert oder noch weitere Gebäudeteile mitsanieren würden. 76,1% gaben an, dass sie nur die Heizung sanieren würden. 16,5% würden noch die Isolation einbeziehen und 4,6% gleich eine Gesamtsanierung anstreben. Ein kleiner Prozentsatz von 2,8 gab an, noch eine Solaranlage mitinstallieren zu wollen.
Zum Schluss wurden die Teilnehmenden noch gefragt, wie sie am 28.11. abstimmen werden. 56,7% geben an, das Energiegesetz anzunehmen, während es 34,4% ablehnen werden. Der Rest ist noch unentschlossen oder plant nicht, abstimmen zu gehen.