Alles was Wohneigentümer wissen müssen — Jeden ersten Donnerstag des Monats.
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2020 wurden in der Schweiz 32'819 Einbruch- und Einschleichdiebstähle angezeigt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr knapp zehn Prozent weniger, aber immer noch ein Einbruch alle 16 Minuten. Viele davon hätten verhindert werden können. Ein wirksamer Einbruchschutz baut auf diesen drei Säulen auf:
Einbrecher*innen gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Je mehr Steine Sie ihnen in den Weg legen, desto sicherer ist Ihr Einbruchschutz. Wenn ein Einbrecher nur eine oder zwei Hürden überwinden muss, zum Beispiel ein Türsicherung und eine Zeitschaltuhr, wird er den Einbruch vielleicht wagen. Wenn es aber mehr sind, wird er wahrscheinlich weiterziehen und sein Glück woanders versuchen. Einbrecher wollen schnell rein und vor allem schnell wieder raus, ohne Lärm, ohne schweres Werkzeug, ohne Zeugen. Je grösser der Aufwand, desto grösser das Risiko, erwischt zu werden.
Mit einfachen Massnahmen können Sie die Gefahr minimieren. Die ersten drei sind sogar kostenlos.
Die meisten Einbrecher*innen haben wenig Werkzeuge dabei. Zum Beispiel einen Schraubenzieher, um einfache Türen ohne Türsicherung aufzuhebeln. Neue Türen können sie so nicht aufhebeln. Falls Sie eine ältere Haus- oder Wohnungstüre besitzen, lohnt es sich, sie mit einer Mehrpunktverriegelung und Zusatzschlössern nachzurüsten und allenfalls mit einer Holzplatte zu verstärken. Das ist aber verhältnismässig aufwendig. Ausserdem sollten alle Schliessleisten massiv verschraubt und verankert sein.
Von innen verschraubte Sicherheitslangschilder schützen die Schliesszylinder und verhindern, dass Einbrecher*innen sie abbrechen und aufschrauben.
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Fenster sollten Sie mit Pilzkopfzapfen zusätzlich sichern. Die Fenstersicherung wird in die umlaufenden Beschläge eingebaut und mit dem Fenstergriff geschlossen. Falls die Fenster älter sind, können Sie zum Beispiel Stangenverschlüsse auf den Rahmen schrauben. Auf Nummer sicher gehen Sie mit einem Gitter, das im Mauerwerk verankert und mit lösungshemmenden Schrauben fest verschraubt ist. Verschweisste Querverstrebungen verhindern, dass Einbrecher*innen die Gitterstäbe auseinanderbiegen können.
Ungesicherte Lichtschächte sind eine Schwachstelle. Massiv verschraubte Lichtschachtgitter schützen Kellerfenster so sicher, dass sie nicht zusätzlich gesichert werden müssen und offen stehen dürfen.
Zu Hause sollten Sie nur Wertsachen aufbewahren, die Sie regelmässig zu Hause brauchen. Zum Beispiel die Münzsammlung, Uhren oder den Schmuck. Alles andere gehört in ein Bankschliessfach. Wertsachen bewahren Sie in einem fest im oder am Mauerwerk verankerten Tresor mit Zahlencode auf. Wenn der Safe ein Schloss mit Schlüssel hat, suchen die Einbrecher*innen den Schlüssel, bis sie ihn finden, und machen Unordnung im Haus oder in der Wohnung. Achten Sie bei der Tresorwahl auf die Schutzklasse.
Die Schutzklasse ist auch wichtig für die Versicherung beziehungsweise den Versicherungsschutz. Reden Sie darum mit Ihrem Versicherungsberater, bevor Sie sich für ein Tresormodell entscheiden.
Videokameras können Einbrecher*innen abhalten. Falls sie aber überzeugt sind, dass niemand zu Hause ist, werden sie es vielleicht trotzdem versuchen und ihre Kapuze tiefer ins Gesicht ziehen. Eine Kamera dokumentiert den Einbruch nur. Sie können aber, wenn Sie eine Smart-Home-Kamera installiert haben, die über das Smartphone kontrolliert wird, die Polizei anrufen. Im besten Fall erwischt sie den Einbrecher auf frischer Tat oder vertreibt ihn, im schlechtesten Fall hat sie einen Videobeweis für die Fahndung.
Installieren Sie lieber eine Smart-Phone-Überwachungskamera als eine Attrappe, die nichts bringt. Eine gute Kamera erhalten Sie ab 200 Franken, eine Kamera mit HD-Auflösung für 300 bis 500 Franken.
Viele Einbrüche werden tagsüber verübt, weil die Bewohner*innen abwesend sind. Oft kundschaften Einbrecher*innen ein Quartier aber nachts aus. Wenn Sie zum Beispiel in den Ferien sind und Ihr Haus oder Ihre Wohnung nächtelang dunkel ist, fällt das auf. Darum ist es wichtig, Anwesenheit vorzutäuschen. Am einfachsten mit einer Zeitschaltuhr. Sinnvollerweise programmieren Sie die Uhr so, dass das Licht in verschiedenen Räumen zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausgeht. Wie wenn Sie zu Hause wären.
Ein Bewegungsmelder kostet wenig und ist einfach installiert. Die Schockbeleuchtung vertreibt Einbrecher*innen, weil sie nichts so fürchten wie die Aufmerksamkeit der Nachbarn oder der Polizei.
Eine Alarmanlage ergänzt den Einbruchschutz. Ob Sie eine brauchen hängt von Ihrem Sicherheitsbedürfnis ab. Der eine fühlt sich sicher ohne, den anderen beruhigt sie enorm. Ein Alarmsystem erkennt und meldet, sobald jemand in das Haus oder die Wohnung eindringen will. Sie können Kontakte an besonders gefährdeten oder an allen Türen und Fenstern installieren. Basis für eine Alarmanlage ist ein Sicherheitskonzept, das alle Abläufe im Haushalt berücksichtigt. Unter anderem alle Bewegungen der Haustiere. Sonst löst Ihre Katze Fehlalarme und Polizeieinsätze aus, die in der Regel in Rechnung gestellt werden.
Die wichtigste Frage ist, was passieren soll, wenn ein Alarm ausgelöst wird. Soll ein stiller Alarm die Polizei benachrichtigen oder ein lauter Alarm die Einbrecher*innen vertreiben? Die Interventionsstrategie ist ein zentraler Teil des Sicherheitskonzepts und eine Aufgabe für Sicherheitsexperten.
Das hängt von Ihrem Zuhause ab. Wenn Sie neu bauen oder Ihr Haus beziehungsweise Ihre Wohnung sanieren, eignet sich eine kabelgebundene Alarmanlage besser. Wenn Sie ein älteres Objekt nachrüsten wollen, ist eine Funkalarmanlage sinnvoller, weil sie einfach und dezent nachträglich installiert werden kann. Gute Alarmanlagen sind, unabhängig ob Kabel oder Funk, manipulationssicher und modular ausbaubar. Sie können mit Videokameras sowie Gas-, Rauch-, Temperatur- oder Wasserstandmeldern kombiniert und ferngesteuert werden, zum Beispiel über ein Smartphone oder Tablet. Ausserdem lassen sie sich immer häufiger in ein bestehendes oder neues Smart-Home-System einbinden und beispielsweise mit einem Armbandsender, Fallsensor oder Notruftaster vernetzen, die im Notfall sofort Hilfe rufen.
Manche Versicherungen bieten Prämienrabatte, wenn Sie eine Alarmanlage installieren. Fragen Sie Ihren Versicherungsberater, ob ein Modell anerkannt ist – und denken Sie daran, dass die Versicherung im Schadenfall die Leistungen allenfalls kürzt oder streicht, wenn Sie die Anlage ausgeschaltet hatten.
Wirksamer Einbruchschutz baut auf drei Säulen auf. Vieles davon können Sie selber machen: Ihr Verhalten ändern und organisatorische Massnahmen einleiten, wahrscheinlich auch einfachere bauliche oder mechanische Massnahmen umsetzen. Es gibt inzwischen auch verhältnismässig einfache Smart-Home-Alarmsysteme, die Sie vermutlich selber installieren und einrichten können. Schwierig wird es aber, sobald Sie alle Massnahmen aufeinander abstimmen wollen, weil sie erst zusammen ihre volle Kraft entfalten. Dafür brauchen Sie ein umfassendes Sicherheitskonzept mit einer durchdachten Interventionsstrategie. Das überlassen Sie lieber professionellen Sicherheitsexperten. Lassen Sie sich darum beraten, bevor Sie eine Alarmanlage kaufen.