Alles was Wohneigentümer wissen müssen — Jeden ersten Donnerstag des Monats.
Alles was Wohneigentümer wissen müssen — Jeden ersten Donnerstag des Monats.
Regionale Handwerker
Nur geprüfte Betriebe
Zufriedenheits-Garantie
Alle paar Monate machen Medienberichte über falsche Handwerker die Runde, die gutgläubige Menschen über den Tisch ziehen wollen. Zuletzt im Kanton Aargau. Genauer in Fislisbach, einer Gemeinde mit 5600 Einwohnerinnen und Einwohnern am Rande des Reusstals.
Zwei Handwerker klingeln an der Türe der Hauswartin eines Mehrfamilienhauses. Sie öffnet. Die beiden behaupten, sie müssten in alle Wohnungen des Hauses und die Heizungen kontrollieren. Die Eigentümerin des Hauses habe sie beauftragt, sie bräuchten deshalb Zugang zu jeder Wohnung. Die Hauswartin ist skeptisch, bittet die Handwerker zu warten, schliesst die Türe und ruft die Hausbesitzerin an. Ihr Verdacht bestätigt sich schnell: Die Eigentümerin weiss von nichts, sie hat niemanden mit einer Heizungskontrolle beauftragt. Als die Hauswartin zur Türe zurückkehrt und öffnet, sind die zwei falschen Handwerker verschwunden. Offenbar hat sie die Geistesgegenwart der Hauswartin in die Flucht geschlagen.
Das ist leider kein Einzelfall, wie Bernhard Graser bestätigt: «Corona-bedingt hatten wir längere Zeit Ruhe vor ihnen», führt der Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau im Gespräch mit dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» aus, «aktuell scheint es aber so, als würden sich diese Vorfälle wieder häufen.» Was die falschen Handwerker in Fislisbach vorhatten, ist unbekannt. Möglicherweise hätten sie die Wohnungen der ahnungslosen und abwesenden Mieter während ihrer «Heizungskontrolle» ausgeräumt. Oder Sie hätten der Hauswartin eine Rechnung für ihre Arbeit in die Hand gedrückt und auf sofortiger Barzahlung bestanden.
Viel Geld für Pfusch verlangen ist die häufigste Masche falscher Handwerker. Sie nützen wie Enkelbetrüger menschliche Schwächen aus und übertölpeln ihre Opfer, am liebsten ältere und gutgläubige Menschen. So schwatzen sie ihnen an der Haustüre alle möglichen Arbeiten auf. Beispielsweise Fensterläden streichen, die Dachrinne reinigen, eine Fassade renovieren oder den Parkplatz teeren. Kaum haben sie angefangen, sind sie fertig, verlangen horrende Preise und bestehen darauf, dass ihre Kunden sofort bar bezahlen. Sie verschwinden schneller, als sie aufgetaucht sind, ihre Quittungen sind wertlos, alle Informationen gefälscht.
Seien Sie skeptisch, wenn ein Handwerker auftaucht, den Sie nicht bestellt haben. Falsche Handwerker fahren oft in neutralen Lieferwagen oder Kombis ohne Beschriftungen vor. Im Zweifelsfall rufen Sie lieber die Polizei an (117).
Die Betrüger sind gut organisiert und reisen auf ihrer Suche nach Opfern durch die Schweiz. In der Ostschweiz, vor allem in den Kantonen St. Gallen und Thurgau, waren kürzlich sogenannte Teer-Kolonnen in Fahrzeugen mit britischen Kennzeichen unterwegs und boten Hausbesitzern an, den Vorplatz zu teeren. Das machten sie auch, aber unprofessionell und unter dem Strich viel zu teuer. Folgerichtig mahnt Daniel Meili, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, zu Vorsicht: «Wer die Fassade renovieren, den Garten umgestalten oder den Vorplatz teeren will, soll sich von Handwerkern aus der Region eine Offerte machen lassen».
Solche Schwierigkeiten können Sie vermeiden, wenn Sie einen Handwerker aus der Region beauftragen und von ihm eine Offerte verlangen. So gehen Sie auf Nummer sicher:
{{craftsman}}
Prüfen Sie das Arbeitsergebnis und die Endrechnung und vergleichen Sie alle Posten mit der Offerte. Falls die Kosten unklar sind oder so nicht offeriert wurden, fragen Sie nach und lassen Sie sich alle Unklarheiten oder Abweichungen erklären beziehungsweise begründen. Auch Handwerker können sich irren, das muss keine böse Absicht sein. Falls Sie und der Handwerker sich nicht einigen können, kontaktieren Sie seinen Branchenverband und lassen Sie sich beraten.
Wenn eine Offerte als «unverbindlich» gekennzeichnet ist oder Abweichungen ausdrücklich vorbehalten sind, müssen Sie je nach Branche 10 bis 15 Prozent Abweichung akzeptieren.