Die Strompreise sind stark gestiegen und werden weiter steigen. Die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom rechnet für 2023 mit 27 Prozent höheren Strompreisen für einen typischen Haushalt, der 4'500 Kilowattstunden Strom verbraucht. Dadurch steigt die Stromrechnung für diesen Haushalt von 954 auf 1'215 Franken im Jahr. Die Preise und Preissteigerungen variieren je nach Netzbetreiber, abhängig von seiner Eigenproduktion und Einkaufsstrategie. Mit unseren Stromspartipps für Küche, Badzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Homeoffice, Waschküche, Keller und Smart Home senken Sie Ihren Energieverbrauch, ohne auf etwas verzichten zu müssen.
Tipp 1: Energieeffizienz verbessern
Durch die Gebäudehülle geht viel Energie für Heizung, Warmwasser und Elektrizität verloren. Das trifft vor allem auf ältere Häuser zu. Am meisten Wärme entweicht durch die Aussenwände, das Dach und die Fenster. Eine energetische Sanierung senkt die Energiekosten: Zum einen sparen Sie langfristig Geld, weil Sie weniger Energie für die Heizung verbrauchen, zum anderen belasten Preisaufschläge oder lange und kalte Winter Ihr Budget weniger. Das Energiesparpotenzial mit einer neuen Heizung, neuen Fenstern und einer besseren Aussendämmung beträgt im Durchschnitt 60 Prozent.
Heizen Sie weniger. Ein Grad kühler senkt Ihren Energieverbrauch um fünf bis sechs Prozent. Nachts und wenn Sie nicht zu Hause sind können Sie die Temperaturen zusätzlich senken.
Wenn Gardinen über die Heizkörper hängen oder Möbel davorstehen, behindert das den Wärmeaustausch. Stellen Sie beispielsweise das Sofa nicht näher als 30 Zentimeter an die Heizung und verzichten Sie ganz auf Heizkörperverkleidungen. Das spart bis zu 12 Prozent Energie.
LED-Lampen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom als Glüh- oder Halogenlampen.
Schalten Sie Elektrogeräte und Unterhaltungselektronik aus, die Sie nicht brauchen. Selbst im Stand-by-Modus verbrauchen sie Strom. Verbinden Sie die Geräte über eine Steckdosenleiste, dann müssen Sie nur einen Stecker ausziehen, um alle Geräte vom Netz zu trennen.
Wenn Sie kurz quer- oder stosslüften, geht weniger Wärme verloren. Im Winter genügen fünf Minuten am Morgen und fünf Minuten am Abend, um die Luft auszutauschen. Falls Sie länger kipplüften, wird nur wenig Luft ausgetauscht und die Wände um die Fenster kühlen aus.
Schliessen Sie die Zimmertüren, besonders zwischen geheizten und ungeheizten Räumen wie Gang, Keller oder Dachboden. Das senkt den Energieverbrauch um bis zu fünf Prozent.
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Strom sparen in der Küche
In der Küche können Sie mit einfachen Massnahmen viel Strom sparen:
Backofen
Verzichten Sie auf das Vorheizen, nutzen Sie die ganze Energie und schieben Sie Auflauf, Braten oder Pizza in den noch kalten Backofen.
Verwenden Sie die Umluft-Funktion, schalten Sie den Ofen früher aus und nutzen Sie die Restwärme, um fertig zu backen, garen oder gratinieren. Das spart etwa 15 Prozent Energie.
Backen Sie in einer dunklen oder schwarzen Backform, das verkürzt die Backzeit und spart so Strom.
Wärmen Sie Essen in der Pfanne oder Mikrowelle auf, das braucht siebenmal weniger Strom als Aufwärmen im Backofen.
Öffnen Sie die Backofentüre nur, wenn es sein muss.
Geschirrspüler
Starten Sie den Geschirrspüler erst, wenn er voll ist. Moderne Geschirrspüler sind so sparsam, dass von Hand abwaschen mehr Energie verbraucht.
Räumen Sie stark verschmutztes Besteck und Geschirr in die untere Schublade.
Probieren Sie das Eco-Programm oder niedrige Temperaturen (45 bis 55 Grad) aus. Das reicht in der Regel, auch ohne vorspülen. Kurzprogramme brauchen mehr Wasser und Strom.
Herd
Kochen Sie mit doppelwandigen Kochtöpfen und Pfannen mit ebenem Boden in der richtigen Grösse für die Herdplatte oder das Kochfeld. Energieeffiziente Induktionsherde erzeugen keine Restwärme, darum sollten Sie ab dem Siedepunkt auf der tiefsten Stufe weiterkochen.
Setzen Sie den Deckel auf den Topf, kochen Sie auf möglichst tiefer Stufe und nutzen Sie die Restwärme, um fertig zu kochen.
Erhitzen Sie Wasser im Wasserkocher und giessen Sie das heisse oder kochende Wasser in den Kochtopf oder die Pfanne um.
Füllen Sie nur so viel Wasser wie nötig in den Topf und kochen Sie mit Deckel. So sparen Sie einen Viertel der Energie.
Dampfkochtopf, Eierkocher, Mikrowelle, Reiskocher und Wasserkocher sind energieeffizienter als in der Pfanne kochen oder erhitzen.
Kühlschrank und Gefrierfach
Stellen Sie die Temperatur auf 5 bis 7 Grad (in der Mitte des Kühlschranks) ein. Ein Unterschied von 2 Grad, zum Beispiel 6 statt 4 Grad, spart bis zu 12 Prozent Strom. Am richtigen Platz bleiben Lebensmittel im Kühlschrank auch bei höheren Temperaturen sicher und gesund. Lesen Sie dazu die Empfehlungen des Bundes.
Lassen Sie die Türe nie länger offen stehen. Achten Sie darauf, dass die Türe luftdicht schliesst, und kontrollieren Sie ihre Dichtung regelmässig auf Risse oder spröde Stellen.
Tauen Sie Gefriergut im Kühlschrank auf. So nutzen Sie die Kälte, um im Kühlschrank zu kühlen, dafür muss der Kühlschrank weniger leisten und braucht weniger Strom.
Lassen Sie warme Speisen draussen abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen, sonst steigt die Temperatur im Innenraum und der Kühlschrank muss mehr leisten und verbraucht mehr Strom.
Tauen Sie das Gefrierfach ab, falls sich eine Eisschicht bildet. Selbst eine nur fünf Millimeter dünne Eisschicht steigert den Stromverbrauch um einen Drittel.
Strom sparen im Badzimmer
Drehen Sie die Temperatur runter. Statt 22 bis 24 Grad reichen 21 Grad (Stufe 3) im Badzimmer, wenn Sie sich nach dem Baden oder Duschen sofort warm anziehen.
Duschen braucht nur ein Drittel so viel Warmwasser wie baden.
Ersetzen Sie den normalen Duschkopf durch einen Sparduschkopf und ergänzen Sie den Wasserhahn mit einem Strahlregler. So verbrauchen Sie weniger warmes Wasser.
Ersetzen Sie eine Zwei-Griff-Armatur durch einen Einhebelmischer, der die Wassermenge deutlich effizienter reguliert. Mit modernen Wasserspardüsen sparen Sie bis zu 50 Prozent Energie.
Stellen Sie den Durchlauferhitzer nicht zu heiss ein. Wenn Sie den Wasserhahn auf ganz heiss schalten, sollte die Temperatur genau richtig sein.
Strom sparen im Wohnzimmer
Drehen Sie die Temperatur runter. Im Wohnzimmer reichen 19 Grad (Stufe 3) statt 21 oder mehr Grad, wenn Sie einen Pulli anziehen. Im Schlafzimmer darf es einige Grad kühler sein, das ist gesund.
Reduzieren Sie die Bildschirmauflösung, wenn Sie fernsehen oder streamen.
Laden Sie Musik herunter, die Sie regelmässig hören, statt sie jedes Mal neu zu streamen.
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Strom sparen im Schlafzimmer
Drehen Sie die Temperatur runter. Im Schlafzimmer reichen 16 bis 18 Grad (Stufe 2). Ein Grad kühler spart vier Prozent Strom. Ausserdem schlafen Sie in einem kühleren Schlafzimmer besser.
Strom sparen im Homeoffice
Laptops verbrauchen in der Regel weniger Strom als Desktops.
Eine externe Tastatur, ein Bildschirm und eine externe Maus erhöhen aber den Verbrauch.
Schliessen Sie Programme, die im Hintergrund laufen und die Sie nicht brauchen.
Ein Multifunktionsgerät ist energieeffizienter als ein Drucker, ein Kopierer, und ein Scanner.
Eine Videokonferenz mit Audio verbraucht weniger Strom als eine mit Audio und Video.
Strom sparen in der Waschküche
Füllen Sie die Waschtrommel ganz.
Verzichten Sie auf die Vorwäsche.
Mit 20 oder 30 Grad waschen verbraucht 70 Prozent weniger Strom als eine 60-Grad-Wäsche.
Das Sparprogramm ist sparsamer als die Kurzprogramme.
Je stärker Sie die Wäsche schleudern, desto schneller trocknet sie.
Trocken Sie die Wäsche im Sommer draussen oder, solange die Luft nicht zu feucht wird, im Haus oder in der Wohnung.
Sobald Sie heizen, sollten Sie aber die Wäsche im Wäschetrockner trocknen («bügeltrocken»).
Reinigen Sie das Flusensieb regelmässig, am besten nach jedem Trockengang. Ein volles Sieb beeinträchtigt die Luftzirkulation und verlängert die Trocknungszeit. Falls Ihr Wäschetrockner eine automatische Flusenkomprimierung besitzt, müssen Sie das Sieb nicht so oft reinigen.
Auch die Filter von Wärmepumpentrockner sollten Sie regelmässig reinigen. Spätestens dann, wenn der Trockner länger braucht als üblich, um Ihre Wäsche zu trocknen.
Strom sparen im Keller
Gefrierkühltruhen sind grosse Stromfresser. Achten Sie darum unbedingt auf die Energieeffizienz. Wenn Sie die Kühltruhe an einen kühlen Platz stellen, verbraucht sie weniger Strom.
Stellen Sie den Warmwasserboiler auf 60 Grad ein und entkalken Sie ihn regelmässig. Schalten Sie ihn aus, wenn Sie länger abwesend sind, zum Beispiel während Ihrer Ferien.
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Strom sparen im Smart Home
Mit einfachen digitalen Thermostaten können Sie die Temperatur gradgenau einstellen und mit einem Zeitplan steuern. Wenn Sie etwas mehr ausgeben wollen, können Sie den Thermostat mit Ihrem Smartphone bedienen. Und mit einem Smart-Home-System können Sie verschiedene Komponenten einbinden und steuern, zum Beispiel Öffnungssensoren für Fenster oder ein Wandthermostat.
Mit intelligenten Steckdosen können Sie Elektrogeräte mit Ihrem Smartphone aus- und wieder einschalten. Einige Smart Plugs merken sogar, wenn ein Gerät in den Stand-by-Modus wechselt, und schalten es automatisch aus. Ausserdem zeigen sie den Stromverbrauch einzelner Geräte an. So erkennen Sie die grössten Stromfresser in Ihrem Haushalt.
Temperatursensoren messen die Raumtemperatur und passen sie automatisch an. Wenn beispielsweise die Sonne die Raumluft wärmt, drosselt die Heizung ihre Wärmeproduktion wie von Geisterhand.
Mit dem Energierechner überprüfen Sie die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung und simulieren, wie sich eine energetische Sanierung auf Energieverbrauch, Heizkosten und CO2-Ausstoss auswirkt. Mit einer Fassadendämmung, neuen Fenstern und einer Wärmepumpe sparen Sie beispielsweise bis zu 60 Prozent Energie und viel Geld. Der Energierechner analysiert das Einsparpotenzial, berechnet die Investitionskosten und berücksichtigt Fördermittel. In unserem Partnernetzwerk finden Sie geprüfte Fachleute, die Ihre Immobilie energetisch sanieren und die Energieeffizienz optimieren.