Alles was Wohneigentümer wissen müssen — Jeden ersten Donnerstag des Monats.
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2021 wurden in der Schweiz 31’186 Einbruchdiebstähle angezeigt. Das sind mehr als 85 Einbrüche am Tag oder alle 17 Minuten ein Einbruch. Neun von zehn Mal dringen Einbrecher über eine Balkontür, ein Fenster oder eine Terrassentür ein. Weil sie von niemandem gesehen werden und niemandem begegnen wollen, scheuen sie grossen Aufwand, Lärm und Licht. Meistens hebeln sie die Fensterflügel oder Türflügel mit dem auf, was sie dabeihaben, beispielsweise mit einem Brecheisen oder Schraubenzieher. Das ist kinderleicht und dauert keine 30 Sekunden, wenn das Fenster oder die Türe nicht gesichert ist.
Einbrecher gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Sie suchen Häuser oder Wohnungen mit alten Balkontüren, Fenstern und Terrassentüren ohne Fenstersicherung. Wenn Sie solche Schwachstellen beseitigen, senken Sie das Einbruchrisiko mit wenig Aufwand deutlich, weil viele Einbrecher schnell aufgeben und weiterziehen. Besonders wichtig ist der Einbruchschutz für leicht erreichbare Fenster und Türen. Das heisst für alle Kellerfenster und Balkontüren, Fenster sowie Terrassentüren im Parterre und in den unteren Stockwerken. Je gefährdeter ein Fenster oder eine Türe, desto wichtiger die Fenstersicherung.
Die Widerstandsklassen sind in der DIN-Norm EN 1627 ff definiert und richten sich nach Widerstandszeit und Tätertyp. Die Skala für Fenster und Türen reicht von RC 1 N bis RC 6. Die Klassen RC 1 N, RC 2 N und RC 2 decken rund 85 Prozent aller Einbruchsarten ab, sie werden für Häuser und Wohnungen empfohlen.
Mit RC 4 (Widerstandszeit 10 Minuten) wehren Sie erfahrene Einbrecher ab, die einen Akkubohrer, eine Axt, einen Hammer, einen Meissel, ein Stemmeisen oder eine Säge mitbringen.
Einbrecher hebeln Fenster an ihren Schwachstellen auf. Mit Pilzkopfzapfen erschweren Sie ihnen die Arbeit erheblich. Die Verriegelungen werden in die umlaufenden Beschläge eingebaut und können bequem über den Fenstergriff geöffnet und wieder geschlossen werden. Ältere Fenster können Sie beispielsweise mit Stangenverschlüssen sichern, die auf die Fensterrahmen geschraubt werden – oder ersetzen. Unabhängig davon, ob die Fenster alt oder neu sind, sollten die Griffe abschliessbar sein. Ohne Schlüssel kann ein Einbrecher das Fenster nicht von innen öffnen, wenn er die Scheibe eingeschlagen hat. Falls Sie ein Fenster ständig offenlassen, um zu lüften, sollten Sie es mit einem Fenstergitter schützen, das mit lösungshemmenden Spezialschrauben fest im Mauerwerk verankert wird. Die Stäbe müssen dick sein, die Abstände zwischen den Längsstäben dürfen nicht zu gross sein. Mit verschweissten Querverstrebungen verhindern Sie, dass die Stäbe auseinandergebogen werden können. Fenster im Keller oder in der Waschküche sichern Sie mit einem Lichtschachtgitter. Wenn es massiv verschraubt ist, können Sie das Fenster immer offenstehen lassen und den Keller oder die Waschküche laufend lüften.
Sieben sinnvolle Einbruchschutz-Massnahmen für Fenster:
Sichern Sie Fensterläden mit Sperrstangen und Rollladen mit einer Sperre gegen das Hochrollen. Kunststoffrollladen schützen weniger gut gegen Einbrecher als Aluminium-, Holz- oder Stahlrolladen.
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Was für Fenster gilt, gilt auch für Balkontüren und Terrassentüren. Bis auf die Fenstergitter und die Lichtschutzgitter. Ältere Haustüren oder Wohnungstüren ohne Zusatzsicherung sind verhältnismässig einfach aufzuhebeln. In der Regel genügt ein einfacher Schraubenzieher als Hebel. Neuere Türen sind stabiler und immer öfters mit Mehrpunktverriegelungen gesichert, zum Beispiel oben und unten an der Türe. Sie vervielfachen den Widerstand und verbessern die Sicherheit deutlich. Eine ältere Türe können Sie mit Zusatzschlössern nachrüsten oder aufdoppeln: Die Aussenseite der Tür wird mit einer massiven Holzplatte verstärkt, damit der Hebel nur zwischen Holzplatte und Türrahmen ansetzen kann, wo er keinen Schaden anrichtet, aber nicht zwischen Tür und Türrahmen. Ausserdem sollten alle Schliessleisten massiv verschraubt und verankert und alle Schliesszylinder mit von innen verschraubten Sicherheitslangschildern geschützt sein, damit Einbrecher die Zylinder weder abbrechen noch aufschrauben können.
Sieben sinnvolle Einbruchschutz-Massnahmen für Türen:
Einbrecher wollen schnell rein und raus. Wenn ein Einbrecher nur eine Hürde oder zwei Hürden meistern muss, wird er sein Glück versuchen. Sobald er aber zu viel Zeit verliert, wird er unruhig und verschwindet. Darum lohnt es sich, mehrere Einbruchschutzmassnahmen zu kombinieren und sinnvoll aufeinander abzustimmen. Dafür brauchen Sie ein umfassendes Sicherheitskonzept. Lassen Sie sich von den Sicherheitsexperten der Polizei oder von einem Fenster- und Türenbauer in Ihrer Nähe beraten. Und überlassen Sie den Einbau Fachleuten. Das stärkste Türschloss nützt wenig, wenn es falsch einbaut worden ist.
Sicherheit ist die häufigste Antwort von Wohneigentümer*innen auf die Frage, warum sie Smart-Home-Lösungen kaufen. Auch für Türen und Fenster gibt es smarte Produkte. Beispielsweise Kontakte, die erkennen, ob ein Fenster oder eine Türe offen oder geschlossen ist, und Sie warnen, wenn sich das ändert. Oder Glasbruchmelder, die Sie benachrichtigen oder Alarm auslösen, wenn eine Scheibe eingeschlagen wird. Smart-Home-Produkte ersetzen mechanische Einbruchschutz-Massnahmen wie Verriegelungen oder Schlösser nicht. Nur das Zusammenspiel elektronischer und mechanischer Massnahmen schützt umfassend.
Smart-Home-Lösungen sind sinnvoll, um Anwesenheit zu simulieren und Einbrecher abzuschrecken, und den mechanischen Einbruchschutz zu ergänzen, etwa mit Kameras und Sensoren. Sie können zum Beispiel den Hauseingang smart schützen: Die Türe lässt sich nur mit Chip (zeitgesteuert) oder Fingerabdruck und über die Gegensprechanlage mit Kamera öffnen, die Kamera ist mit einem Bewegungsmelder verbunden und zeichnet alles auf, was sich bewegt. Damit elektronische und mechanische Einbruchschutz-Massnahmen perfekt zusammenarbeiten, sollten Sie sich von Fachleuten beraten lassen.
Rufen Sie umgehend die Polizei (117) an, wenn Sie nach Hause kommen und einen Einbruch feststellen. Gehen Sie auf keinen Fall in alle Räume, um Ihre Wertsachen zu suchen oder aufzuräumen, sonst vernichten Sie Spuren, die zu den Tätern und Ihrem Eigentum führen könnten. Warten Sie, bis die Polizei eintrifft, und erstellen Sie mit den Beamten eine Übersicht über alle verschwundenen Wertsachen. Bilder, Quittungen oder Rechnungen sind hilfreich, um Ihre Wertsachen zu identifizieren, falls der Einbrecher gefasst wird. Die Polizei wird den Rapport mit allen Unterlagen an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.
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Melden Sie den Einbruch umgehend der Versicherung, falls Sie hausratversichert sind. Die meisten Versicherungen sind über eine Notfallnummer rund um die Uhr erreichbar. Im Prinzip haftet der Einbrecher für den Schaden. Da aber nur jeder siebte Einbruch aufgeklärt wird und Einbrecher oft zahlungsunfähig sind, ersetzt die Hausratversicherung den Wert der gestohlenen Wertsachen – für Bargeld und Schmeck gelten in der Regel Höchstbeträge – und Sachschaden. Sobald Sie den Einbruch gemeldet haben, können Sie einen Fenster- und Türenbauer, Glaser oder Schreiner mit den Reparaturarbeiten beauftragen.
Angelehnte oder gekippte Fenster gelten als offene Fenster. Weil die Einbrecher keine Gewalt anwenden müssen, ist es nur einfacher Diebstahl. Darum sind Bargeld, Edelmetalle, Kreditkarten, Münzen oder Wertschriften nicht und Schmuck nur bis zu einem bestimmten Betrag versichert.