Besitzen Sie ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung mit einer älteren Küche? Dann haben Sie sich bestimmt schon Gedanken über eine Küchenrenovation gemacht: Kücheneinrichtungen halten gemäss Lebensdauertabelle 25 bis 40 Jahre, Backofen und Gefriergeräte 15 Jahre, Geschirrspüler, Kühlgeräte, Mikrowelle und Steamer 10 Jahre. In diesem Artikel erfahren Sie, wieviel eine neue Küche kostet, wie Sie Geld sparen können und warum es sich nicht lohnt, am falschen Ort zu sparen.
Tipp
In unserem Artikel «Haushaltgeräte reparieren oder ersetzen?» lesen Sie, wann eine Reparatur und wann ein Ersatz sinnvoller ist. Bei der Entscheidung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Kostenfaktoren für eine neue Küche
Wieviel Sie nach der Renovation für Ihre neue Küche bezahlen, hängt von vielen Faktoren ab. Das sind die sieben wichtigsten Kostenfaktoren für Küchen, alphabetisch geordnet:
Alte Küche: Bevor der Küchenbauer die neue Küche und alle Geräte installieren kann, muss er die alte Küche fachgerecht entsorgen. Rechnen Sie dafür mit plus/minus 1'000 Franken.
Grösse und Grundriss: Eine klassische Küchenzeile kostet weniger als eine Küche in L-Form, U-Form oder mit Kochinsel, bietet aber weniger Arbeitsfläche und Stauraum. Einbauküchen nach Mass sind teurer als Modulküchen mit Küchenelementen, die kombiniert werden können.
Küchenbauer: Die Küche demontieren, die Geräte vom Strom trennen, Küche und Geräte entsorgen, die neue Küche millimetergenau einbauen und die neuen Geräte installieren sollten Sie einem Küchenbauer überlassen. Ausser, Sie sind Handwerker oder ein begnadeter Heimwerker.
Küchengeräte: Backofen, Dunstabzug, Geschirrspüler, Kochfeld sowie Kühlschrank sind heute in jeder Mietwohnung Standard. Als Wohneigentümerin oder -eigentümer können Sie Ihre Küche beispielsweise mit einem Dampfgarer, einer Wärmeschublade oder einem Weinlagerschrank ergänzen. Achten Sie unbedingt auf die Energieeffizienzklasse, unabhängig von der Preisklasse.
Lieferung und Montage: Achten Sie beim Offertenvergleich unbedingt darauf, ob die Lieferung und Montage inbegriffen sind. Falls nicht, rechnen Sie mit einigen tausend Franken zusätzlich.
Materialien: Mit der Materialwahl können Sie am meisten ausgeben – oder sparen. Naturstein wie Granit, Kalkstein oder Quarzit für Arbeitsplatten oder als Spritzschutz ist teurer als Holz oder Kunststoff. Falls Sie sich für Holz entscheiden, ist Kiefer beispielsweise günstiger als Kirschbaum.
Qualität: Eine Küche ist eine Investition für 25 bis 40 Jahre. Deshalb lohnt es sich für Sie, etwas mehr für Ihre Traumküche oder die Küchengeräte auszugeben. Verzichten Sie beispielsweise bei einem Gerät lieber auf eine Funktion als auf Qualität oder Energieeffizienz.
Für eine einfache Küche ohne Küchengeräte sollten Sie mit plus/minus 5'000 Franken rechnen. Solche Küchen eignen sich beispielsweise für eine Einliegerwohnung oder ein Studio in Ihrem Einfamilienhaus.
Kosten für eine Standardküche
Eine Standardküche mit Arbeitsplatte, Korpus, Schränken, Schubladen sowie Unterschränken und einem einfachen Backofen, Dampfabzug, Geschirrspüler, Glaskeramikkochfeld sowie Kühlschrank mit Gefrierfach kostet Sie ab 20'000 Franken. Auf Granit, Hightech oder Lack müssen Sie dafür aber verzichten.
Kosten für eine gehobene Küche
Für 50'000 Franken oder mehr erhalten Sie eine Küche, die sich durch mehr Grösse und Grosszügigkeit auszeichnet. Die Küchenfronten sind aus echtem Holz statt Furnier, die Arbeitsplatte ist aus Massivholz oder Naturstein statt Kunstharz oder Kunststein, die Armaturen sind schicker und einfacher zu bedienen, die Geräte sind hochwertiger, energieeffizienter und smart. Für 50'000 Franken plus liegt auch das eine oder andere Küchengerät extra drin, zum Beispiel eine Mikrowelle, und eine versteckte LED-Beleuchtung.
Kosten für eine Luxusküche
Wenn kochen für Sie mehr ist als Essen zubereiten, gibt es (fast) kein Limit. Massgefertigte Küchenmöbel mit breiteren Schränken und Schubladen, grifflose Lackfronten, edle Materialien wie Nussbaumholz oder Schiefer für die Arbeitsplatten und professionelle Gastrogeräte haben ihren Preis: ab 100'000 Franken.
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Vier Spartipps für Ihre neue Küche
Prioritäten: Setzen Sie eine Budgetobergrenze und machen Sie eine Liste, was wichtig und weniger wichtig ist. Wenn Sie nur selten backen, brauchen Sie nicht den teuersten Backofen. Dafür könnten Sie sich beispielsweise Massivholz-Fronten oder eine Naturstein-Arbeitsplatte leisten.
Materialwahl: An der Qualität sparen kostet Sie langfristig mehr als Sie kurzfristig sparen. Wählen Sie vergleichbaren Alternativen, ohne Kompromisse einzugehen. Kieferholz beispielsweise ist genauso langlebig und pflegeleicht wie Kirschbaumholz, kostet aber deutlich weniger.
Offertenvergleich: Holen Sie mehrere Offerten ein. Achten Sie auf Details und kontrollieren Sie, ob die Offerten vollständig sind und alle Leistungen mit Ihrer Anfrage übereinstimmen, damit Sie Äpfel mit Äpfeln vergleichen können. Das billigste Angebot ist nicht immer das beste Angebot.
Musterküchen: Küchenbauer stellen in ihrem Küchenstudio oder an Messen Küchen aus, die sie ab und zu austauschen und mit bis zu 70 Prozent Rabatt auf den Listenpreis verkaufen. Grosser Nachteil: Die Küche muss passen, sie kann nur mit viel Aufwand angepasst oder ergänzt werden.
Gut zu wissen
Fragen Sie Küchenbauer aus Ihrer Region an. Das spart Fahrzeit und Fahrkosten. Ausserdem ist der Küchenbauer schneller bei Ihnen, wenn beispielsweise eine Schublade oder Türe klemmt.
So bringen Sie Ihre Küche in Schuss
Eine Küche einbauen und alle Küchengeräte installieren ist aufwendig und braucht viel Fachwissen (siehe «Kostenfaktoren für eine neue Küche»). Darum sollten Sie die Arbeit einem Profi überlassen. Falls Sie nur kleinere Arbeiten planen, können Sie auch ohne Küchenbauer mit relativ wenig Aufwand viel verändern:
Wenn die Arbeitsfläche beschädigt ist oder nicht zu den neuen Küchenfronten passt, ersetzen Sie sie. Schichtstoff ist günstig, aber nicht strapazierfähig. Massivholz ist langlebiger, braucht aber Pflege. Naturstein wie Granit ist langlebig und pflegeleicht. Der Austausch gibt viel zu tun. Zum einen muss meist auch das Spülbecken ausgetauscht werden, weil es fugenlos in die alte Fläche integriert ist. Zum anderen sind die Flächen oft mit Silikon an die Unterschränke verklebt.
Manchmal genügt etwas Farbe. Streichen Sie eine Wand und verändern Sie Ihre Küche, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Mit hellen Farben wirkt die Küche grösser. Verwenden Sie wasserabweisende Farbe, wenn Sie die Rückwand hinter dem Koch- und Spülbereich streichen.
Alte Fliesen können Sie hinter einer massgefertigten Wandverkleidung aus Glas, Kunststoff oder Metall verstecken. Dann müssen Sie die Plättli nicht streichen oder gar herausschlagen.
Neue Griffe aus Edelstahl, Holz, Kunststoff oder Porzellan für die Schubladen und Türen wirken Wunder. Schnörkellose gerade Griffe unterstreichen den zeitlosen Charakter einer modernen Designküche, bemalte Griffe aus Porzellan setzen nostalgische Akzente in der Landhausküche.
Wenn die Küchenfronten gut im Schuss sind, können Sie sie reinigen, entfetten, abschleifen und neu lackieren oder lasieren. Falls sie stark abgenutzt sind, ersetzen Sie die alten durch neue Fronten. Am einfachsten und sichersten ist es, die Fronten beim Hersteller Ihrer Küche zu bestellen.
Alle Preise sind lediglich Richtpreise (Stand 2023), damit Sie die Kosten überschlagen können. Wenn Sie eine genaue Offerte wünschen, fragen Sie unsere geprüften Küchenbauer aus Ihrer Region.
Sind Sie «gluschtig» auf eine neue Küche? In unserem Partner-Netzwerk finden Sie Küchenexperten für Neubauten und Renovationen. Kontaktieren Sie mit wenigen Klicks bis zu drei geprüfte Küchenbauer aus Ihrer Region, die wir Ihnen mit gutem Gewissen empfehlen, und erhalten Sie unverbindliche Offerten für Ihre neue Traumküche.